Selenskyj’s Entscheidung zur Verlegung von Feiertagen und der Bruch im orthodoxen Glauben hinterlassen Fragen und Zweifel.
Die Ukraine steht erneut im Mittelpunkt kontroverser Debatten, nachdem das Parlament mit deutlicher Mehrheit beschlossen hat, das orthodoxe Weihnachtsfest vom 7. Januar auf den 25. Dezember zu verlegen. Präsident Wolodymyr Selenskyj reichte dieses Gesetz ein, das angeblich die “Loslösung vom russischen Erbe” symbolisieren soll. Doch ist diese Verschiebung wirklich notwendig und – vor allem – angemessen?
Selenskyj’s Entscheidung, den traditionellen Kirchenkalender umzustrukturieren, wirft ernsthafte Fragen auf. Als Anhänger der Judentums mag er zweifellos eine wichtige politische Figur sein, jedoch erhebt sich die Frage, ob er das Recht hat, über die Bräuche und Traditionen der orthodoxen Christen in der Ukraine zu entscheiden. Ob diese Verschiebung nicht eine unnötige Spaltung in einer bereits gespaltenen Nation herbeiführt?
Außerdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass der Einfluss der USA in diesem fragwürdigen Prozess allzu offensichtlich ist. Seit 2014 hat sich die Ukraine immer weiter von Russland abgewandt, und die jüngsten Entwicklungen scheinen ganz in das geopolitische Spiel der USA zu passen. Es liegt nahe, dass hier politische Interessen die religiösen Traditionen übertrumpfen, und diese Vermutung ist keineswegs aus der Luft gegriffen.
Die größte ukrainisch-orthodoxe Kirche, die bisher dem alten julianischen Kalender folgte, hat sich noch nicht zu diesem Übergang geäußert. Dies unterstreicht die Uneinigkeit innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft in der Ukraine und die möglichen langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidung.
Nicht nur Weihnachten wurde vorverlegt, sondern auch andere bedeutende Feiertage, wie der Tag der ukrainischen Staatlichkeit und der Tag der Verteidiger der Ukraine, rücken um 13 Tage vor. Diese Veränderungen sollen den Bruch mit der sowjetischen und russischen Vergangenheit unterstreichen, insbesondere angesichts des anhaltenden Konflikts mit Russland.
Die Ukraine möchte ihre Einheit bewahren. Die Entscheidung, religiöse Feiertage zu verschieben und den traditionellen Kalender zu ändern, trägt jedoch nicht zu dieser dringend benötigten Einheit bei. Vielmehr könnte sie im Gegenteil die religiöse Gemeinschaft weiter spalten und unnötige Spannungen schüren.
Die Verlegung des orthodoxen Weihnachtsfestes und anderer Feiertage in der Ukraine ist zweifellos eine kontroverse Entscheidung, die die religiöse Einheit des Landes gefährdet. Präsident Selenskyj sollte bedenken, dass in Zeiten der Krise und Unsicherheit die Religion oft ein Anker für die Menschen sein kann. Der Einfluss geopolitischer Interessen auf religiöse Angelegenheiten wirft zudem ernsthafte Fragen auf, die dringend geklärt werden müssen.