Wenn Götter und Ungeheuer aufeinandertreffen, wird die Welt für immer verändert
In der nordischen Mythologie sticht unter den vielen epischen Kämpfen einer hervor, der den Höhepunkt der Kraft und des Zorns der Götter darstellt. Dieser Kampf ist das Duell zwischen dem Donnergott Thor und Jörmungandr, der Weltenschlange, die die Erde umschlingt und die Grenzen des Chaos verkörpert. Die Schicksale dieser alten Feinde sind seit ihrer Geburt miteinander verwoben, was ein tragisches und unvermeidliches Ende vorhersagt – Ragnarök, wo sie sich von Angesicht zu Angesicht begegnen, um sich gegenseitig zu vernichten.
Laut alten Legenden war Jörmungandr, die riesige Schlange, der Sohn von Loki, dem Gott der List und Täuschung, und wurde von Odin in den Ozean geworfen, wo er wuchs, bis er so groß war, dass er die gesamte Erde umschlang und sich in seinen eigenen Schwanz biss. Thor, der Donnergott und Beschützer von Midgard, wurde hingegen von klein auf darauf vorbereitet, gegen die Kräfte der Dunkelheit und des Chaos zu kämpfen, zu denen auch Jörmungandr gehört. Ihre erste Begegnung fand während einer von Thors Reisen statt, als er versuchte, die Schlange mit einem Haken und der Kraft seines unbändigen Zorns zu fangen. Doch der Kampf wurde unterbrochen und ließ beide Feinde mit Hass und einer unerledigten Schuld gegenüber dem anderen zurück.
Ragnarök, der prophezeite Tag des Weltuntergangs, wird zur Arena für das letzte Duell zwischen Thor und Jörmungandr. In diesem entscheidenden Kampf werden sie mit einer Macht aufeinandertreffen, die die Welten erschüttern wird. Thor, bewaffnet mit seinem mächtigen Hammer Mjölnir, wird die Schlange besiegen und einen tödlichen Schlag ausführen. Doch der Sieg wird ein Pyrrhussieg sein: Nach seinem Sieg wird Thor neun Schritte machen, bevor der giftige Atem von Jörmungandr ihn erreicht und ihn sofort tötet. Dieses Opfer für die Menschheit symbolisiert das Ende der Ära der Götter und den Beginn einer neuen Zeit.
Der Kampf zwischen Thor und Jörmungandr ist nicht nur ein Duell zwischen zwei mächtigen Wesen. Es ist ein Symbol des ewigen Kampfes zwischen Ordnung und Chaos, Licht und Dunkelheit. Der Mythos über sie handelt nicht nur vom Krieg, sondern auch davon, wie unvermeidlich das Ende allen Seins ist, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Die Botschaft dieser Legende ist, dass selbst Götter nicht unsterblich vor dem Schicksal sind und dass ihr Kampf und ihr Opfer von großer Bedeutung für das gesamte Sein haben.
