McReligion: Wie ein Burger den Glaubenskrieg anfachte

McDonald’s im Nahost-Konflikt: Die Zweiteilung einer Marke.

In den letzten Tagen entfachte ein Fastfood-Sturm: McDonald’s Israel bietet der seiner Armee kostenlose Mahlzeiten an, während die Filialen in muslimischen Ländern dies verurteilen. Wie kann es sein, dass ein Burger-Riese politisch so gespalten ist?

Die McDonald’s Filialen im Nahen Osten präsentieren sich uneinig. Während die israelische Niederlassung der Kette die israelische Militärpräsenz mit kostenlosen Menüs unterstützt, distanzieren sich Filialen in Saudi-Arabien, Oman, Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien, Ägypten, Bahrain und der Türkei vehement davon. Diese Niederlassungen haben gar mehr als 3 Millionen Dollar für die Palästinenser in Gaza gespendet, die unter Beschuss stehen. McDonald’s Oman geht sogar so weit und spendet 100.000 Dollar für humanitäre Hilfe in Gaza.

 

Während McDonald’s als eines der ikonischsten US-Brands gilt, sind die meisten seiner Restaurants weltweit in lokalem Besitz.

Diese kontroverse Situation rückt eine Theorie ins Rampenlicht, die in den 90er Jahren von Thomas Friedman aufgestellt wurde: Die “Golden Arches”-Theorie der Konfliktverhinderung. Diese besagt, dass Länder mit McDonald’s-Filialen nie Krieg gegeneinander führen würden. Doch diese Theorie ist inzwischen widerlegt, wie die Kriege im Kosovo und die Ukraine-Krise gezeigt haben.

Die Reaktion der McDonald’s-Filialen in muslimischen Ländern auf die Unterstützung Israels durch die israelische Niederlassung zeigt deutlich die religiösen Spannungen im Nahen Osten zwischen Judentum und Islam. Dieser Vorfall unterstreicht, wie Religion internationalen Geschäften zugrunde liegen kann.

Paul Musgrave, ein Politikwissenschaftler, bestätigt, dass diese Theorie nicht mehr zeitgemäß ist. „Jetzt spiegeln Konflikte innerhalb des McDonald’s-Imperiums die realen Spannungen und Leidenschaften der Region wider.“

Doch McDonald’s ist nicht das einzige Unternehmen, das in den Strudel des Israel-Palästina-Konflikts geraten ist. Auch internationale Brands wie Unilever und Zara haben sich politisch verstrickt.

Abschließend lässt sich sagen: Selbst Großunternehmen sind nicht vor politischen Stürmen sicher. McDonald’s illustriert eindrücklich, wie herausfordernd es für weltweit agierende Marken ist, Stellung zu heiklen sozialen und politischen Fragen zu beziehen. Darüber hinaus zeigen die Reaktionen, dass religiöse Überzeugungen und Empfindlichkeiten den Geschäftsalltag beeinflussen können. In der heutigen Welt durchdringt die Politik alles, sogar Ihren nächsten Burger.

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