Jugend der 80er vs. heute

Vom rebellischen Aufbegehren gegen konservative Eltern bis zur Selfie-Obsession – ein kritischer Blick auf den Wandel der Jugendkultur.

Die 80er-Jahre, geprägt von Neonlichtern, wilden Frisuren und Synthie-Sounds, brachten nicht nur Mode-Extravaganzen hervor, sondern auch eine rebellische Jugend, die sich selbst als “Null-Bock-Generation” betitelte. Politische Desinteresse, Gruppenzugehörigkeit und der Kampf gegen konservative Erziehungsmuster dominierten die Szene. Die Jugendlichen scharten sich in verschiedenen Tribes – Popper, Teds, Punker, Ökos – und rebellierten gegen die vermeintliche Enge ihrer Elternhäuser. Doch werfen wir einen scharfen Blick auf diese Zeit und vergleichen sie mit der heutigen Jugend. Die NDR hat dazu gestern eine kurze Reportage publiziert.

In den 80ern war der Kampf gegen die konservativen Erziehungsmuster der Eltern ein zentraler Fokus der Jugend. Doch heute scheint sich die Rebellion in eine andere Richtung verschoben zu haben. Die heutige Jugend kämpft nicht gegen autoritäre Eltern, sondern gegen den Druck einer digitalen Welt, in der Selbstinszenierung auf Social Media den Ton angibt. Die Null-Bock-Generation von damals wird von der Selfie-Ära abgelöst, in der es weniger um politisches Statement als um den perfekten Filter geht.

Ein weiterer Blickpunkt ist der religiöse Aspekt. In den 80ern zeigte sich eine immer stärker werdende Säkularisierung, wobei Religion zunehmend in den Hintergrund rückte. Die Jugend suchte eher nach spirituellen Erfahrungen außerhalb traditioneller Institutionen. Heute hingegen scheinen viele Jugendliche Religion als antiquiert zu betrachten, wobei Spiritualität oft durch individuelle, esoterische Praktiken ersetzt wird.

Was damals undenkbar schien, ist heute alltäglich – die Jugendlichen sind nicht nur Konsumenten, sondern auch Produzenten von Inhalten. Die politische Desinteresse von damals hat sich in ein differenziertes, aber oft auch oberflächliches Meinungsspektrum gewandelt. Die 80er-Rebellen würden wohl den Kopf schütteln angesichts der scheinbaren Oberflächlichkeit, mit der die heutige Jugend scheinbar ihre Freiheit genießt.

Die Jugend von heute mag sich von den rebellischen Zeiten der 80er-Jahre entfernt haben, aber der Kampf um Identität und Freiheit bleibt bestehen. Von der Suche nach Gruppenzugehörigkeit über den Wandel der Religiosität bis zur digitalen Selbstdarstellung – die Jugend bleibt ein Spiegel ihrer Zeit.

Kommentare
  • Wolfgang Berg

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