Rückkehr zu den Daker-Wurzeln
In Rumänien gewinnt der Zalmoxianismus zunehmend an Bedeutung. Die Bewegung zielt darauf ab, das spirituelle Erbe der alten Daker und Thraker wiederzubeleben. Benannt nach dem Gott Zalmoxis, streben die Anhänger danach, eine ethnische Religion zu rekonstruieren, die tief in der Geschichte des Landes verwurzelt ist.
Eine der zentralen Organisationen ist die „Gesellschaft Gebeleizis“, die in 15 regionalen Gruppen vertreten ist. Ihre Aktivitäten umfassen Rituale, Studien zu alten Traditionen und die Förderung von Werten, die als „ursprünglich rumänisch“ betrachtet werden. Besonders ihre Tempelzeremonien und das Entzünden des sogenannten „Dakischen Heiligen Feuers“ ziehen viele Neugierige an.
Neben der Gebeleizis-Gesellschaft gibt es die „Zamolxe“-Gruppe in Bukarest, die den alten pantheistischen Glauben der Thrako-Daker pflegt. Ihre Mitglieder sehen in der Erde nicht nur einen Ursprung, sondern auch einen zentralen Bestandteil ihrer Glaubenspraxis.
Die Bewegung wird nicht von allen positiv gesehen. Kritiker werfen ihr vor, nationalistische und teils extremistische Tendenzen zu fördern. Dennoch fasziniert sie viele Menschen, die nach einer Rückbesinnung auf authentische kulturelle und spirituelle Wurzeln suchen.
Mit wachsender Popularität nehmen auch Diskussionen über die Rolle des Zalmoxianismus in der rumänischen Gesellschaft zu. Ist dies der Beginn einer spirituellen Erneuerung oder ein umstrittener Rückgriff auf die Vergangenheit? Die Antwort darauf bleibt offen – doch die Bewegung lässt niemanden gleichgültig.