Island baut nach 1.000 Jahren einen Tempel für die nordischen Götter

Ein neuer Tempel für Thor und Odin: In Island entsteht ein Ort der Verehrung für die alten Götter des Nordens. Was bedeutet dies für die Zukunft des Ásatrú-Glaubens und die isländische Gesellschaft?

In Island, wo der Ásatrú-Glaube nach dem Christentum die zweitgrößte Religion ist, entsteht nach mehr als 1.000 Jahren ein neuer Tempel für die nordischen Götter. Der Hof Ásatrúarfélagsins, der Tempel der Ásatrú-Gemeinschaft, befindet sich auf Öskjuhlíð, einem Hügel mit Blick auf die Hauptstadt Reykjavík.

Island baut nach 1.000 Jahren einen Tempel für die nordischen Götter

Der Bau des 800 Quadratmeter großen Hofes, der hauptsächlich aus Beton besteht, ist bereits weit fortgeschritten. Der Tempel soll an die Reise in die nordische Unterwelt erinnern und ist als in den Hügel gegrabener Kreis konzipiert. Durch Öffnungen im Kuppeldach fällt Sonnenlicht in den offenen Saal, in dem Zeremonien und Feste stattfinden werden.

Der Bau des Tempels wurde durch die Finanzkrise 2008 und die COVID-19-Pandemie verzögert. Magnús Jensson, der Architekt des Hofes und Mitglied der Ásatrú-Gemeinschaft, erklärt, dass der Tempel nun in den nächsten Jahren schrittweise eröffnet werden soll.

Der erste Bereich, der fertiggestellt wird, ist das Allerheiligste mit Räumen für soziale Einrichtungen. Die zweite Phase, die 2026 abgeschlossen sein soll, umfasst weitere Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek, ein Café und Festsäle.

Ásatrú wurde im 9. Jahrhundert von den Wikingern nach Island gebracht, aber nach der Christianisierung im Jahr 1000 n. Chr. wieder verdrängt. In den 1970er Jahren erlebte der Glaube eine Wiederbelebung und hat heute in Island schätzungsweise 7.000 aktive Mitglieder.

Island baut nach 1.000 Jahren einen Tempel für die nordischen Götter

Magnús Jensson erklärt, dass der Tempel ein Ort sein wird, an dem die Menschen ihre Vergangenheit erforschen und ihre Religion praktizieren können. «Der größte Teil der isländischen Geschichte wurde von Christen geschrieben und uns wurde einfach gesagt, dass es den Menschen ‚ganz gut‘ ginge, alle Traditionen und das Wissen ihrer Vorfahren hinter sich zu lassen», sagte er

Der Bau des Tempels ist ein Zeichen für die wachsende Popularität des Ásatrú-Glaubens in Island und gleichzeitig ein Beitrag zur weltweiten religiösen Vielfalt. 

Kommentare
  • Wolfgang Berg

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