Rituale, Lifestyle und Millionen Aufrufe
Die digitale Hexerei boomt auf TikTok. Unter dem Hashtag #WitchTok haben Nutzerinnen seit 2019 Inhalte mit über 10,7 Milliarden Aufrufen veröffentlicht. Hier dreht sich alles um Rituale, Kräuter, Kristalle und das berühmte „Buch der Schatten“. Die Plattform wird zur Bühne für moderne Hexen, die ihre Lebensphilosophie und magischen Praktiken einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Zielgruppe ist jung. Vor allem die Frauen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren interessieren sich für diese Form der Spiritualität. Die Videos folgen oft einer klaren Ästhetik – mit dunklen Räumen, flackernden Kerzen und mystischer Musik. Das Ganze wirkt wie eine Mischung aus Esoterik und Lifestyle.
Auch die Modebranche hat den Trend erkannt. Die Marken wie Gucci und Prada setzen auf Hexen-Symbolik in ihren Kollektionen. Sie greifen die wachsende Popularität der Hexen-Community auf und transportieren sie in die Welt der Mode.
Doch der Erfolg von #WitchTok geht über Ästhetik hinaus. Die Inhalte bieten nicht nur Unterhaltung, sondern auch praktische Anleitungen. Von Schutzzaubern bis zu Ritualen für den Alltag – die Videos inspirieren Millionen Nutzer. Kritiker werfen der Bewegung allerdings vor, Magie zu banalisieren und kommerziell auszuschlachten.
Ob Mode, Spiritualität oder Selbstverwirklichung – die moderne Hexerei hat längst ihren Platz in der digitalen Welt gefunden.