Jordanische Kirchen dämpfen Weihnachtsstimmung aus Solidarität mit Gaza.
Festtag im Schatten des Leids: Weihnachten wird in Jordanien dieses Jahr anders. Statt Frohsinn herrscht Besinnlichkeit, denn die Kirchen schränken ihre Feiern ein. Keine Märkte, keine Geschenke, keine Dekoration. Kein Nikolaus und kein Weihnachtsmann. Ein stilles Gebet ersetzt das sonst so lebendige Fest. Es ist eine Entscheidung, die schwer im Magen liegt: Weihnachten, das Fest der Liebe und Freude, wird zum stillen Zeichen der Trauer.
Man möchte den Opfern im Gazastreifen Respekt zollen, so die offizielle Erklärung des Rats der Kirchenoberhäupter. Die Kollekte des Sonntags geht nach Gaza. Es ist ein Akt der Solidarität, der nachdenklich macht. Doch er schneidet tief in die Tradition und das Herz der Feiertage.
Die Kritik der Kirchenführer richtet sich gegen Israel. Sie sprechen von “barbarischen Akten der Aggression”. Doch sie lassen die Taten der Hamas unerwähnt. Ein Mangel an Ausgewogenheit, der den kritischen Blick trübt.
Dass es zu dieser Zurückhaltung kommt, ist schade. Schade für die Kinder, die das Fest herbeisehnen. Schade für die Gemeinden, die zusammenkommen wollen. Schade, weil das Leuchten von Weihnachten in den Schatten gestellt wird.
Unter den harten Bedingungen in Gaza leidet die christliche Gemeinschaft unter Verfolgung. Ihre Feiertage, insbesondere Weihnachten, werden zum stillen Akt des Widerstands gegen die Unterdrückung. Trotz der Bedrohung finden sie Wege, ihren Glauben zu leben und Hoffnung zu schöpfen.
Der Zusammenhalt der christlichen Minderheit in Gaza ist stärker denn je. Sie stützen sich gegenseitig, halten an ihren Traditionen fest und feiern Weihnachten als ein Symbol des Glaubens und der Gemeinschaft, selbst wenn dies im Verborgenen geschehen muss.
Das stille Weihnachten in Jordanien ist ein Zeichen. Ein Zeichen, das zeigt, wie tief der Konflikt reicht. Es macht betroffen, dass ein Fest der Freude zu einem Symbol des Schmerzes wird.