Rede über Weisheit

Der Papst hielt eine allgemeine Audienz ab und teilte Gedanken über religiöse Werte

Die gestrige Katechese, in einfachen Worten die Aufklärungstätigkeit des Oberhauptes der katholischen Kirche, war der Weisheit gewidmet. Gerade diese Eigenschaft, neben Gerechtigkeit und Mäßigkeit, gehört zu den sogenannten Tugenden. All dies ist keine Privileg der Christen, es sind die grundlegenden Werte für jede Religion. Ironischerweise geschieht dies im 21. Jahrhundert. Deshalb war es jetzt wichtiger denn je, dieses Thema anzusprechen, besonders für die Katholiken.

In mittelalterlichen Schriften sind Tugenden nicht nur eine einfache Auflistung positiver Eigenschaften der Seele. In christlichen Offenbarungen stellten religiöse Führer drei theologische und vier kardinale Tugenden vor. Sie werden als lebendiger Organismus bezeichnet, in dem jeder seinen eigenen besonderen und harmonischen Platz einnimmt. Der Mensch strebt nach Harmonie und sein ständiges Streben nach Gutes und Positives ist das Hauptziel.

Der Papst spricht in erster Linie über Weisheit. Das bedeutet keineswegs die Tugend eines beunruhigten Menschen, der sich nie dazu entschließt, Maßnahmen zu ergreifen, sondern es vorzieht, unentschlossen zu sein und nichts zu tun. Nach Ansicht der katholischen Kirche hängt dies nicht nur mit Vorsicht zusammen. Weisheit ist dort erforderlich, wo die Handlungen eines Menschen von Verstand und Freiheit abhängen.

Der Papst ist der Meinung, dass in einer Welt, in der oberflächliche Effekte, oberflächliche Gedanken und Banalitäten sowohl des Guten als auch des Bösen dominieren, man sich an die klassische Bibel wenden und mit neuen Augen sehen muss. Das Leben ist immer tatsächlich leicht und einfach, aber unter den widrigen Umständen im Leben ist alles anders. Der Mensch ist oft unsicher und weiß nicht, wohin er gehen soll.

Der Papst sagt, dass ein schneller Verstand ein Feind ist. Zu viel Eifer kann in einigen Situationen fatal sein: Es kann ein Projekt zerstören, das einen langsamen und ruhigen Ansatz erfordern würde. Seiner Meinung nach kann dies Konflikte und Missverständnisse verursachen, sogar Gewalt auslösen. Nur besonnene Entscheidungen und Ruhe können zu einem würdigen Ergebnis führen. Der Papst zitierte auch Passagen aus dem Evangelium, die einem Menschen helfen, Weisheit in sich selbst zu entwickeln. Klug ist derjenige, der sein Haus auf Fels baut; und unklug ist derjenige, der es auf Sand baut (vgl. Mt 7,24-27). Klug sind die Jungfrauen, die Öl für ihre Lampen nehmen, und töricht sind diejenigen, die es nicht tun (vgl. Mt 25,1-13). Katholiken sagen, dass das wahre christliche Leben eine Kombination aus Einfachheit und Weisheit ist.

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