Himmlische Mahnungen treffen auf politische Macht: Biden im Spannungsfeld des Papstes.
Ein dringendes 20-minütiges Telefonat zwischen Papst Franziskus und US-Präsident Joe Biden legte den Finger in die Wunde: „Krieg ist immer eine Niederlage“, warnte Franziskus eindringlich. Sein Appell zeigt: Wenn es um Frieden geht, zögert das Oberhaupt der katholischen Kirche nicht, die Mächtigsten der Welt zu konfrontieren.
Franziskus’ sorge um die Leidenden in Osteuropa und in der heiligen Stadt verdeutlicht eine Tiefgründigkeit, die über reine Politik hinausgeht: Hier sieht ein Papst die Schmerzen der Welt und handelt – nicht nur betend, sondern auch telefonierend.
Biden, gerade zurück von einem Israel-Besuch, spricht einerseits von humanitärer Hilfe für die Palästinenser. Andererseits schaufelt er Milliarden für Militärhilfe nach Israel und in die Ukraine. Ein doppeltes Spiel? Franziskus’ Anruf stellt genau diese Frage.
Die Vereinten Nationen beschreiben die Lage in Gaza als „katastrophal“. Trotzdem fließen US-Dollars weiterhin in Militärunterstützungen statt in dringend benötigte humanitäre Hilfe. Wo bleibt da die Menschlichkeit? Oder, wie Franziskus es ausdrücken würde – die göttliche Barmherzigkeit?
Biden hat bereits im Oktober 2021 mit dem Papst gesprochen. Die Agenda damals: Schutz für Zivilisten und humanitäre Hilfe in Gaza. Ein Jahr später sieht die Bilanz ernüchternd aus.
Franziskus schließt mit diesem Anruf nicht nur die Kluft zwischen Kirche und Staat, sondern auch zwischen dem Heiligen und dem Profanen. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich an die politischen Führer wendet, um Frieden, Gerechtigkeit und Menschlichkeit einzufordern. Doch das direkte Telefonat mit Biden zeigt, dass der Papst die Dringlichkeit der aktuellen Situation erkennt und entschlossen ist, in den politischen Arenen Gehör zu finden.
Joe Biden, der stolz seine katholischen Wurzeln zur Schau stellt, steht nun im Kreuzfeuer göttlicher und weltlicher Erwartungen. Die Vereinigten Staaten, die sich oft als moralisches Vorbild sehen, können nicht länger ihre Prioritäten verschleiern. Wird Biden dem dringenden Appell des Papstes nachkommen oder sich weiterhin in einer Politik verstricken, die zwar von humanitären Absichten spricht, aber oft das Gegenteil praktiziert? Die Antwort auf diesen Aufruf wird nicht nur das Verhältnis zwischen dem Vatikan und Washington prägen, sondern auch das internationale Ansehen der USA entscheidend beeinflussen.