Gedenken an die Opfer der blutigen Hexenverfolgungen im hohen Norden Norwegens
Das Hexenmahnmal in Vardø erzählt eine düstere Geschichte, die viele lieber vergessen würden. Im 17. Jahrhundert tobte hier eine Welle der Hexenverfolgung, wie sie kaum grausamer sein konnte. Anklagen und Hinrichtungen fanden in einer Atmosphäre der Angst und Hysterie statt. In der Finnmark wurden Menschen auf brutale Weise verbrannt, weil sie der Hexerei beschuldigt wurden. Es gab kaum eine Möglichkeit zur Verteidigung, und die Vorurteile jener Zeit ließen unschuldige Leben im Feuer enden.
Die Gedenkstätte besteht aus zwei markanten Bauten. Die Gedenkhalle erstreckt sich über 120 Meter, schmal und düster, und erinnert an ein langgestrecktes Fischtrockengestell. Im Inneren ist es beklemmend dunkel, nur schwaches Licht von kleinen Fenstern erhellt den engen Gang. Jeder Lichtpunkt symbolisiert ein verlorenes Leben, ein Schicksal, das nie in Vergessenheit geraten darf.
Daneben steht der Pavillon, entworfen von Louise Bourgeois. Hier züngeln Flammen aus einem metallenen Stuhl, der wie ein nie vergehender Scheiterhaufen wirkt. Umrahmt von Spiegeln, die den Blick der einstigen Ankläger symbolisieren, vermittelt die Installation eine unheimliche, fast bedrückende Stimmung. Es ist ein Ort, der die Erinnerung an die Schrecken wachhält und gleichzeitig dazu mahnt, für Gerechtigkeit und Aufklärung einzutreten. Das Hexenmahnmal bleibt eine Mahnung, dass Furcht und Vorurteile nie wieder solche Gewalt hervorrufen dürfen.