Caritas beschuldigt die EU-Länder der Heuchelei gegenüber Frauen, die neues Leben schenken
Die ganze Welt hat einen der wichtigsten Feiertage gefeiert – den Muttertag. Blumen, Geschenke und Aufmerksamkeiten umgaben die Frauen. Auch die Katholiken blieben nicht zurück, da Mütter im Christentum besonders verehrt werden. Jedes Mädchen wird als Jungfrau Maria betrachtet, wenn es die Heldentat der Geburt eines Kindes vollbringt.
Zusammen mit den Glückwünschen macht Caritas auf den Mangel an Unterstützung für Mütter und Alleinerziehende aufmerksam. Neben der Freude gibt es ein ernsthaftes Problem.
Der Direktor von Caritas Wien, Klaus Schwertner, sagte: “Wer Mütter feiern möchte, muss gegen ihre Armutsgefährdung vorgehen.”
Mütter in der EU leben nicht besonders gut, und die aktuellen Daten des Bündnisses zur Lebensmittelarmut zeigen, dass Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern besonders häufig unter Armut leiden. Die Zahlen bestätigen den enormen Druck auf Frauen. Das Sozialberatungszentrum von Caritas ist entsetzt über die tatsächliche Situation. Zwei Drittel der Menschen, die um Hilfe bitten, sind Frauen, die Unterstützung benötigen. Die Lage von Müttern und ihren Kindern ist wirklich dramatisch, die meisten benötigen langfristige Unterstützung.
Jede fünfte Frau in Österreich ist von Armut bedroht. Die Gesamtzahl in Europa ist ungefähr gleich. Anstatt Kinder zu erziehen, sind Mütter mit dem Überleben beschäftigt. Besonders schwer haben es Alleinerziehende. 41% der Familien mit einem Elternteil leben in Armut. Besonders alarmierend ist die Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die unter Geldmangel leiden. In Österreich hat sich diese Zahl verdoppelt und ist auf 88.000 Menschen angewachsen.
Dies hat nicht nur jetzt negative Auswirkungen, sondern auch langfristig. Armut beeinträchtigt ihre Bildungschancen, viele von ihnen riskieren, auch im Erwachsenenalter arm zu bleiben.
Der Geldmangel resultiert aus ständig steigenden Ausgaben, insbesondere für Wohnen, Nebenkosten, Lebensmittel und vieles mehr. Frauen kämpfen ums Überleben, sie leiden unter Stress, schlafen schlecht und machen sich ständig Gedanken darüber, wie sie ihre Kinder ernähren können.
Laut der kirchlichen Hilfsorganisation ist die Nachfrage in Caritas-Einrichtungen wie Mutter-Kind-Häusern und Sozialberatungsstellen immer noch sehr hoch. Insgesamt wurden über 22.000 Frauen und Kinder beraten.
Deshalb fordern katholische Geistliche langfristige strukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der Situation betroffener Frauen in ganz Europa. Müttern sollte besserer Zugang zum Arbeitsmarkt gewährt werden, finanzielle Unterstützung in Form von Beihilfen und psychologische Hilfe.